"Es ist unfair, im Hundesport von seinem Hund Perfektion zu erwarten, wenn man selbst nicht perfekt führt!"
- Peter Scherk -
IPO Sport. Was bedeutet das eigentlich?
Die sportliche Schutzhundeausbildung und das Ablegen von Prüfungen in diesem Bereich, wird nur aus Spaß an dem Sport ausgeführt.
Es geht vor allem darum, den geführten Hund zu einem absolut sicheren, zuverlässigen und ausgeglichenen Begleiter auszubilden. Im IPO-Bereich geführte Hunde sind daher meist selbstsicherer, ruhiger und besser zu führen als ihre nicht ausgebildeten Artgenossen.
Die Tiere werden über Motivation und Spiel, ohne Druck trainiert.
Der Hund lernt im Sport nicht, wie oft falsch dargestellt, einen Menschen zu beißen, sondern kann seinen Beutetrieb artgerecht ausleben. Die Hunde werden ausschließlich auf den Ärmel des Helfers fixiert. Außerhalb des Hundeplatzes und ohne den Ärmel wird ein ausgebildeter Sportschutzhund keinen Menschen angreifen. Im Gegenteil - er reagiert wesentlich nervenfester auf neue, ungewohnte Situationen.
IPO-Prüfungen können in drei Klassen absolviert werden, mit steigenden Anforderungen. Beginnend von der IPO1 bis hin zur IPO3.
Die Ausbildung gliedert sich in drei Sparten.
Abteilung A - Fährte, Abteilung B - Unterordnung und Abteilung C - Schutzdienst.
In der Fährtenarbeit sucht der Hund, eine durch den Menschen gelegte Fährte nach Gegenständen ab.
Die durch das Spurentreten entstehenden Bodenverletzungen bilden hierbei das "Duftfeld" für den suchenden Hund.
Trifft der Hund beim absuchen der Fährte auf einen gelegten Gegenstand, hat er diesen z.B. durch Ablegen anzuzeigen, so dass der Hundeführer diesen aufnehmen kann.
Der Hund kann hier seine natürliche Veranlagung - den stark ausgeprägten Geruchssinn ausleben.
In der Unterordnung wird gezielt auf ein spezielles Schema hintrainiert.
Gefordert wird Fuß-Gehen ohne Leine, Durchgehen einer Menschengruppe. Sitz, Platz, und Steh aus der Bewegung. Abrufen mit Vorsitz. Eingefügt sind Wendungen und Tempiwechsel. Das Bringen eines Bringholzes auf ebener Erde, über eine Hürde sowie Schrägwand und das Voraussenden des Hundes sind Bestandteil einer Prüfung.
Außerdem muss der Hund, während ein anderer Hundeführer seinen Unterordnungsteil absolviert, in einer Entfernung von ca. 30 Metern von seinem Hundeführer abliegen.
Im Schutzdienst erweckt das Kämpfen um die Beute und der Sieg über den Helfer, in keiner Weise Aggressivität gegen den Menschen.
Der Hund lernt seine Triebe einzusetzen und zu kontrollieren.
Er steht im Gehorsam seines Hundeführers, bei größtmöglicher Ablenkung.
Es werden Übungen wie Hundeführerverteidigung, Bewachen eines Täters, verhindern einer Flucht usw. trainiert.
Noch etwas Wissenswertes über den IPO Sport, der viel zu oft zu Unrecht verteufelt wird.
"Der Schutzhundesport hat nicht nur Tradition. Er ist in der Tat nach persönlicher Überzeugung ein erhaltenswertes Kulturgut, dem keiner einfach so den Garaus
machen sollte. Doch dabei kommen wir nicht daran vorbei, die Feststellung zu treffen, dass Schutzhundesport nicht gleich Schutzhundesport ist.
Da gibt es leider noch die Traditionalisten, für die der Schutzhundesport früher wie heute eine besondere Form der persönlichen Profilierung darstellt. Die
Traditionalisten glauben nicht an das Sprichwort – Wachstum bedeutet Veränderung – denn sie sind kaum zu Veränderungen bereit. Sie konditionieren heute noch wie vor 20 Jahren Gebrauchshunde
mit extremen Zwängen und teilweise wüstem Geschrei.
Sie sehen den überwiegenden Nutzen ihres vierbeinigen Sozialpartners in dessen Funktionieren im Sinne einer Prüfungsordnung."
- Thomas Baumann -
Diese Art der Ausbildung bzw. Behandlung der Hunde hat absolut nichts mehr mit modernem Training zu tun. Unsere Hunde werden von Welpe an mit Hilfe von positiven Reizen und Motivation über Beutespiele an ihre Aufgaben herangeführt. Das alles erfolgt in Ruhe und mit Verstand. Wichtig ist hierbei auch zu beachten, wie weit der Hund entwickelt ist. Körperlich als auch geistig und moralisch.
Das Ziel ist es ein Team mit seinem Hund zu werden und das dauerhaft über viele Jahre. Dabei soll immer der Spaß an der Sache im Vordergrund stehen.
Wenn diese Vorrausetzungen erfüllt werden, steht dem Weg zur Perfektion und Einheit mit seinem Partner Hund nichts im Weg.